Dienstag, 23. Februar 2010

Unsere Begegnungen mit starken Frauen

Wir besuchen Selbsthilfegruppen und einzelne Frauen und hören uns ihre Geschichten an.
Die Geschichten sind schockierend, interessant, schön, rührend. Wir haben es uns zu unserer Aufgabe gemacht, diese Geschichten zu Papier zu bringen.
Wir fahren in die umliegenden Dörfer und erfahren durch die Teilnahme an den monatlichen Treffen mehr über das Selbst-Hilfe-Gruppen- System von Maithri Trust und persönliche Errungenschaften und Pläne der Mitglieder.

Wir sitzen mit den Frauen auf dem Boden, wenn sie ihr Geld verwalten, lernen von ihnen Beedis zu rollen, erhalten Kokosnüsse, Blumen und persönliche Geschichten.

Es sind Geschichten über Gruppen, die eng zusammengewachsen sind und sich gegenseitig unterstützen, Geschichten über Selbsthilfegruppen, die für ein eigenes Gruppengebäude, für eine Wasser- und Stromversorgung oder bessere Straßen gekämpft haben und weiter kämpfen werden.

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Wir treffen besondere Frauen mit außergewöhnlichen Lebensgeschichten.Manche besuchen uns, manche besuchen wir und dann lauschen wir ihren Erzählungen

Wir hören von Frauen, die in ihrer Vergangenheit
· Von bösen Schwiegermüttern das Leben schwer gemacht bekamen und sogar rausgeworfen wurden.
· Sich nicht aus ihrem Haus getraut haben.
· Aus einem anderen Bundesstaat kamen und keine lokale Sprache sprechen konnten
· nicht oder nur für kurze Zeit zur Schule gehen konnten
· als Kinder Zigaretten rollten
· Die Alkoholprobleme ihrer Männer ertrugen.
· In kaputten Häusern lebten.
· In sehr jungem Alter verheiratet wurden.
· beschimpft und geschlagen wurden.
· Sich nicht einmal Reis zum Essen leisten konnten, weil sie in solcher Armut lebten.



Dank der Unterstützung von Maithri Trust leben die Frauen mit Ihren Familien nun in eigenen Häusern und sind alle selbstbewusste und besondere Persönlichkeiten geworden.


Wir treffen Abgeordnete der SHGs, Schneiderinnen, Präsidentinnen der Bank von Maithri Trust und Politikerinnen.



Wir treffen Frauen, die stark sind, sich nicht unterkriegen lassen und wir sind beeindruckt!!!

Freitag, 19. Februar 2010

Unser Mangalore

Mangalore ist…

...hektisch, quirlig, bunt, stinkend, voll, lustig, schmutzig, schön, laut, idyllisch, spannend, verwinkelt, faszinierend, hügelig, unübersichtlich, vielseitig.

Mittlerweile sind wir mit der Stadt vertraut und finden uns zu zweit und alleine problemlos in ihr zurecht.

Mittlerweile haben wir außer der eher anstrengenden Innenstadt auch ruhige, idyllische Orte kennengelernt.

Mit einem Boot den Fluss überqueren, Quallen im Wasser und vorbeifahrende bunte Fischerboote beobachten, durch einen Wald laufen und plötzlich am weitläufigen, weißen Sandstrand stehen,


mit Premal im Kadri-Park Blumen und spielende Kinder (und Erwachsene) beobachten,
einen heiligen Ort zum Studieren besuchen, Zeuge werden wie beim bekannten Kadri Tempel die Götterstatue um den Tempel getragen wird und Männer im heiligen Wasser Kopfstand machen,


die alten Höhlen der Pandavas und die Stille dort genießen,


Christliche, muslimische und hinduistische Glaubensstätten besuchen und kitschige Ornamente bestaunen.


in Malls Café trinken und westliches Essen kaufen,


mit Indern in Kleidern im Meer schwimmen,


bei „Pabba’s“ Eis essen, ein Filmstudio, Reisebüro, eine Schule besuchen, durch die Stadt schlendern, der Dekoration folgen, von einem Mädchen, deren Bruder in Darmstadt studiert eine frisch eingeweihte Hochzeits-Halle gezeigt bekommen


und auf einer Schiffschaukel kreischende Inder und Mangalore „von oben“ genießen.

In Mangalore können wir westlichen Angewohnheiten nachkommen und die indische Kultur kennenlernen.

In ihrer Vielfalt eröffnet uns die Stadt stets neue Möglichkeiten, Erlebnisse, Abenteuer.

Eure Anni & Lucia

Freitag, 12. Februar 2010

Unsere Schülerinnen

Seit fünf Monaten lernen wir nun schon zu Lehren.

In unseren ersten dreieinhalb Monate in Indien haben wir 42 Schülerinnen in vier Klassen in beiden Zentren, in Deralakatte und Vittal, von Maithri Trust unterrichtet und dabei viel gelernt.
In unserer ersten Phase mussten wir erst mal für uns herrausfinden, wie wir am Besten und Unkompliziertesten unseren Schülerinnen trotz Sprachbarriere Englisch beibringen können, und haben bald eine Mischung aus Grammatik, Redeübungen und Spielen gefunden. Die Zusammenarbeit im Team hat von Anfang an reibungslos funktioniert und wir haben uns bald die Aufgaben der Vor-und Nachbereitung und des Unterrichtens ohne groß darüber zu sprechen aufgeteilt.

Die Schülerinnen durften in den Genuss von neuen Spielen und Lehrmethoden, wie z.B. Projektarbeit kommen, wo wir allerdings viele Hinweise geben mussten. Alle Aufgaben haben die Mädchen wunderbar, aber leider manchmal etwas zu zeitintensiv gelöst. Jetzt sind sie alle Experten in Basiskonversationen, Simple Present, Present Progressive, Nomen, Vorträge halten und in Sache Deutscher Kultur.

Am 30. Und 31. Dezember fanden schließlich die Abschlussfeiern der Klassen statt und wir wurden unterhalten mit Sketchen, Tänzen, Liedern und Reden. Die Reden waren meist auf Kannada und wir haben nicht viel verstanden, aber die meist gesagten Wörter waren mit Sicherheit: BBP (Bridge Builder Programm), Anni, Lucia, English und Danyavada (Danke).
Seit einem Monat haben wir 32 neue Schülerinnen, die wir wieder in beiden Zentren in drei Klassen unterrichten. Unsere Unterrichtspläne sind überarbeitet und wir fühlen uns langsam schon als alte Hasen im Unterrichten. Wieder einmal ist das Sprachniveau sehr unterschiedlich, doch mittlerweile wissen wir, damit umzugehen. Mit den neuen Schülern kommen wir schneller und strukturierter voran und hoffen mit ihnen den gleichen Unterrichtsstoff durchnehmen zu können wie mit den ersten Klassen. So genießen wir die noch verbleibenden gemeinsamen Stunden, die leider nur noch pro Klasse aus zweimal unterrichten und einem kulturellen Austausch bestehen.

Lucia beim Unterrichten unserer Klasse in Vittal

so sieht eines unserer zahlreichen Tafelbilder aus...

Die Schueler in Deralakatte fleissig am abschreiben


Die Schuelerinnen beim gestalten Ihrer Steckbriefe

ganz gespannt beim Spielen

Anni erklaert, wie man Memory spielt

Das Lieblingsspiel unserer Schuelerinnen: MEMORY, aber auch nur weil es fuer den Gewinner am Schluss Schokolade gibt:)
Der Lieblingssong unserer Schuelerinnen


Auch sonst gibt es jede Menge Spass!!

Seit fünf Monaten lernen wir nun schon zu Lehren und wir haben gelernt, dass man mit einem lieben Lächeln, unterhaltsamen Spielen und seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr laaaaaaaaangsamen Sprechen mehr beibringt, als auf irgendeine andere Art und Weise.

Samstag, 6. Februar 2010

Amma, we miss you!

One month before our parting we had to say goodbye to an important person of Maithri Trust.

Lydia, our “m and m” (mentor and mother), decided to leave her job in order to be able to give 100% of her attention to her family.

Through this decision we and the whole Maithri staff lost a great animator, motivator, coordinator, organizer, teacher, adviser, supporter, friend, mother, a funny and lovely person.

We won’t forget our time together and we are looking forward to seeing you again.

Thank you for everything.

In love
Your “Computer-ghosts” ;)

Our old and new mentor



Lydia and her family

Lydia and her Idli business

We know that you love to eat!

Our personal translator

Happy Lydia

Funny Lydia

Indian Amma


German Amma


We love you!

Dienstag, 2. Februar 2010

Unsere Kinder

Wenn wir Samstags zu Mittag essen, sitzen meistens schon ein paar Kinder vor der Küche und warten auf uns. Wenn wir kommen, strahlen sie und antworten ganz brav im Chor: „I am fine!“
Meistens singen wir mit ihnen erst „If you are happy“, klatschen, marschieren, drehen uns dazu, dann rufen alle „hellloooo“ und es kann losgehen.



Ein bisschen Sport (up-down, im Kreis rennen, springen, tanzen), einige Fangspiele und dann wird sich erst mal auf die Matten gesetzt und gebastelt.





Bei der kreativen Arbeit waren sie am Anfang sehr ruhig und zurückhaltend, mittlerweile wird gesungen, geredet, uns Kannada und ihnen Englisch beigebracht. Dabei haben die Kleinen schon so einige schöne Dinge produziert: Familienbilder, Bommeln, Schiffchen, ein Memory mit Tieren, Postkarten, Lesezeichen, Rasseln Schiffchen, Sterne und Freundschaftsbänder. Die Ergebnisse waren toll, auch wenn wir meist durch den Hang zum Abmalen die Bilder doppelt hatten.







Ball- und Fangenspiele gefallen den Kindern gut, auch Gummitwist, Stopptanz und Memory lieben sie.





Begeistert haben alle mal in die Blockflöte reingepustet und mit uns imaginäre Kokosnüsse von Palmen gepflückt. Am Anfang haben wir zudem noch ein wenig Englisch unterrichtet (my family, animals, directions, parts of the body, conversations), doch die letzte Zeit wollen wir lieber mehr mit den Kindern, die direkt nach der Schule kommen, spielen.
Außerdem wollen wir weiterhin möglichst vieles basteln, was von ihnen auch zu Hause als Spielzeug verwendet werden kann.



Am Ende der Stunde gibt es zuckersüße indische Snacks und ein bisschen ausgelassenes Rumalbern, dann den „Happy-Song“ mit „bye bye“ und die Kinder verlassen winkend und Handküsse werfend den Hof.