Donnerstag, 22. Oktober 2009

Eine Busfahrt durch Indien


In indischen Bussen heißt einsteigen aufspringen, sich festhalten festkrallen, stehen quetschen und sitzen durchgeschüttelt werden.
In indischen Bussen gibt keinen Fahrkartenautomaten, keinen Stopp-Knopf, keinen Fahrplan, keine Anzeigetafel, keine Türen, keine Seitenfensterscheiben.
Doch durch die Metallrahmen der Fenster wehen einem Wind und Bilder um die Ohren, die jede Busfahrt einzigartig, aufregend, interessant machen.

Wir wollen euch gedanklich an einem unserer Bus-Fahrt-Abenteuer teilhaben lassen.

Wir haben einen Platz ergattert, sitzen zufrieden und freuen uns auf die nächsten anderthalb Stunden Fahrt nach Vittal, dem Zentrum in dem wir jeden Dienstag unterrichten. Für heute haben wir unter anderem Fragen im Simple Present und ein Pantomime-Spiel geplant, was bei den anderen Gruppen für großen Scham und viele Lachkrämpfe gesorgt hat (die Mädchen sterben vor Peinlichkeit, wenn sie „to jump“ pantomimisch darstellen sollen, dementsprechend die Reaktionen bei „to laugh“ oder „to dance“). Die Straßen sind voller Kurven, voller Löcher, die Ausweichmanöver riskant, rasant und die Federung(wenn überhaupt vorhanden) sicher nicht die beste. Wir haben unser persönliches „Achterbahn-Barometer“ entwickelt, um verschiedene Schleuder-Stärken festzulegen. Heute ist es eine Familienachterbahn, aber ohne Seniorenzulassung.

Am Straßenrand reiht sich ein kleiner Laden an den anderen. Ein buntes Gemisch aus Süßigkeiten, Gemüse, Plastikbehältern, Kosmetika und Trink-Kokosnüssen wird aus Häusern, Holzhütten oder Ständen angeboten.
Ein Mann präsentiert auf dem Sitz seines Motorrads eine große Kiste mit Fisch und um ihn herum sammeln sich bereits einige Interessenten. Auch Fliegen zeigen sich äußerst interessiert und wir wenden unser Interesse lieber den vielen Blumenketten zu, die überall den Anblick verschönern.
Die Frauen vor uns tragen ebenfalls Blumen in ihrem fein nach hinten gesteckten, langem Haar. Wir sitzen auf den für Frauen reservierten Plätzen hinter dem Fahrer, aber eigentlich können wir uns überall hinsetzen, sogar neben Männer, was uns vorher als Tabu ans Herz gelegt wurde.
In unserem Projekt sind wir meist von starken, selbstbewussten Frauen jeder Altersklasse umgeben.
Auch die Selbst-Hilfe-Gruppen-Mitglieder faszinieren uns, wenn sie erzählen, was sie alles erlebt haben und wie sie trotzdem so bemüht, stark, optimistisch sind.

Vielleicht verbreiten Indiens Farben Optimismus. Alle erdenklichen Farben findet man auf den Kleidern der Frauen in einem einzigen Bus und auch dieser selbst ist bunt bemalt. Das Bild einer Kuh schmückt die Scheibe hinter dem Fahrer und vorne hängen nicht nur jede Menge kleine Götterbilder, sondern auch ein großes golden gerahmtes blinkendes Bild Ganeshs. Von der Decke baumelt ein rotes undefinierbares Etwas mit goldenen und blauen bommelartigen Anhängern und die Limetten und Chillis sind nicht nur an der Decke, sondern auch unter jedem Bus befestigt. Wir werden von dem Bus Namens „The Mother Of God“ überholt und wissen, dass in katholischen Bussen ähnliche Kitschbilder von Jesus als Dekoration und Glückbringer dienen. Die muslimischen Busse sind etwas schlichter, meist etwas Goldenes aus dem Koran, manchmal auch nur die indische Flagge.
Faszinierend wie wichtig allen ihre Religion ist, wie sie die Menschen manchmal trennt (Zur Verdeutlichung: Hindus, Katholiken und Muslime sprechen hier alle unterschiedliche Sprachen!) und wie das Zusammenleben hier dennoch zu funktionieren scheint. Abends werden wir so täglich von muslimischen Gebetsaufrufe und hinduistischen Gesängen unterhalten und Sonntags haben alle Mitarbeiter frei, damit die Katholiken brav zur Kirche gehen können.

Nun kommt bald unsere Lieblingsstelle auf der Busfahrt, langsam rattert der Bus einen Berg hoch und wir können das Tal sehen. Die Erde hier ist rot, die Landschaft grün. Wir sind gespannt auf die angekündigte Veränderungen im indischen Winter, der die Regenzeit nun abgelöst hat, und hoffen, uns an das „Braunwerden“ des Bodens und das „Heißwerden“ des Wetters zu gewöhnen.

Die Kokosnusspalmen und Nussbäume verdichten sich und von Weitem sieht man schon den Fluss, der sich braun-rot durch den „Kokosnussbaum-Dschungel“ schlängelt .


Frauen in Saris schleudern Stoffe auf Felsen im Fluss, ihre Kinder bespritzen sich mit Wasser.
An einer anderen Stelle rennt ein Mann, nur mit einer Art Unterhose bekleidet, einem langen Stock in der Hand am Fluss entlang, um seinen Sohn etwas zu zeigen: vielleicht einen Sprung, einen Wurf... wir werden es nie erfahren, denn der Bus biegt um die Ecke und hält an einer der bunten Busstationen, die hauptsächlich von Ziegen als Orte zum „Fangen Spielen“ (es ist nicht empfehlenswert mittendrin zu sein:)) und kleine schwarze „Kügelchen“-Loswerden verwendet werden.

Es folgt ein wunderschönes Reisfeld, dass uns an den Besuch einer Schülerin zu den Dipavali-Festlichkeiten denken lässt. Um dort hinzukommen, sind wir auf einem circa 20cm breiten Stück Schlamm zwischen zwei unter Wasser stehenden Reisfeldern herumgekraxelt. Doch die Mühe hat sich gelohnt und wir wurden Zeugen einer Cow-Puja, einer Ehrung der Kuh.

Dipavali wird wie auch Dhasara in jeder Region unterschiedlich verstanden, übermittelt und gefeiert. Doch von Mr Alva haben wir erfahren, dass ein König gut zu seinem Volk, aber böse mit dem Gott Vishnu war und er so von diesem in die Hölle verbannt werden sollte. Doch da er sein Volk so liebte, bat der König Vishnu, ob er einmal im Jahr zurückkehren dürfe. Dieser willigte ein und so wandert der König jedes Jahr drei Tage lang bei Dunkelheit durch Indien und bringt seinen Untertanen Gutes. Damit er diese auch als solche erkennen kann, werden überall Lampen, Kerzen angezündet, Kracher losgelassen und Lichterketten aufgehängt.
Bei unserem Direktor haben wir geholfen die Öllampen zu verteilen und danach den wunderschönen Anblick genießen können. Auch an zwei der zu Dipavali gehörenden Pujas(„Gebetsfeiern“) haben wir teilgenommen.
Die Lakshmi-Puja fand bei unseren Nachbarn, den Schneidern und Goldschmieden statt und dient dazu Geld in ein Unternehmen zu bringen. Dafür wird besonders Lakshmi, die Göttin des Geldes, durch spezielle Blumen, Glocken, Farben, Räucherstäbchen, Gesänge geehrt.

Bei der Go-Puja(Cow-Puja) bekamen Kühe Blumenketten und Reispfannekuchen (Dosa) und wir danach auch. Anschließend wurden viele Fotos und ein Spaziergang zusammen mit unserer „Verehrer“gruppe auf einer äußerst schmalen Brücke über einen Fluss gemacht.


Den Fluss sehen wir nun nicht mehr aus unserem Busfenster. Dafür Arbeiter auf einem Feld.
Ein Mann mit Turban und Lungi (Tuch als Rock getragen) hackt etwas mit einer sichelförmigen Axt, richtet sich auf und kratzt sich versonnen mit der Axt am Bein. Frauen in Saris gehüllt werfen sich Ziegelsteine zu, eine im Hintergrund trägt sehr viele Stöcke auf dem Kopf ohne zu wackeln.

Im Bus klingelt ein Handy und lässt uns an die schnellredende Kamala denken, die uns immer mit ihren Assi- Handyklingeltönen zum Tanzen auffordert.
Mit Vandana und Pushpa haben wir indische Tänze gelernt und ihnen Walzer näher gebracht, auch deutsche, den Indern unbekannte Beautymasken fanden ihren Einsatz.
Einen anderen Abend haben wir mit Preemal und Pushpa zusammen unten in der Meetinghall geschlafen und uns durch indische Lieder in den Schlaf singen lassen.

Auf der rechten Straßenseite sitzt eine Frau im Nighty (langes buntes Kleid,das eigentlich zum Schlafen, aber auch gerne tagsüber getragen wird) mit ausgestreckten Beinen auf ihrer Veranda und schneidet Bohnen in einem großen Bastkorb. Nebenan wird Müll verbrannt, ein offenes Feuer brodelt vor sich hin, niemanden kümmert es.

Bei dem Henna-Fest(Mahendi Function) von einer ehemaligen Mitarbeiterin wurde in großen Kesseln auf Feuer im Garten gekocht. Ein paar Tage vor der Hochzeit wird ein Fest bei der Braut (und separat auch beim Bräutigam) zu Hause gefeiert, bei dem sie ihre Arme und Füße bemalt bekommt und jeder Gast symbolisch etwas Henna auf ein Blatt in ihren Händen verteilt.

Für den festlichen Anlass haben wir uns mit Vandana und Preemal die gleichen Kleider nähen lassen und sind Abends in einem wirklich kleinen Auto zu sechst (das sind wenige Personen für indische Verhältnisse) über irgendwelche dunklen und unheimlichen Feldwege gefahren, um dann am festlich geschmückten Ort anzukommen, jedoch erst einmal wegen Stromausfall nichts von Dekoration oder Gästen erkennen konnten.


Bei der Hochzeit gab es keine solchen Vorkommnisse und zusammen mit über 1000 anderen Gästen verfolgten wir gebannt die Zeremonien auf der pompös geschmückten Bühne und gingen nach vorne zum Gratulieren und Reisschmeißen.



Später wurde auf Bananenblättern gegessen, obwohl das Verb zuschlagen unsere Ess-Eskapaden vielleicht besser beschreiben kann: Es gab mindestens 10 verschiedene Gänge!


Unser Bus bleibt stehen ohne erkennbaren Grund, doch wir wissen Bescheid: Der Busfahrer braucht eine Entspannungspause. Und so entspannen wir uns gemeinsam mit geschätzten 50 anderen
Reisegästen.

An den Müll auf der Straße haben wir uns mittlerweile gewöhnt, auch an den schwarzen Qualm der aus dem Auspuff kommt, herum sträunernde Hunden, Katzen, Ziegen und Kühe.

Die Schwester einer Mitarbeiterin, die wir in ihrem wunderschön abseits mitten in der Natur gelegendem Haus besucht haben, hat uns stolz ihr Kuh-Haus( Das Wort „Stall“ ist den Indern unbekannt) gezeigt und erklärt, dass die Kühe sich gerade mit Freunden zum Grasen treffen, aber Abends ganz alleine wieder zurückkommen.

Ja die Kuh ist den Indern heilig, aber ebenso sind es Kokosnüsse, spezielle Schlangen, Bäume und Bananen, Blumen, Sandelholz und sogar Flüsse und Reis.

Wir fahren weiter, der schreiende und pfeifende Fahrtkartenverkäufer ruft „begga begga“, was „schnell, schnell“ bedeutet und eindeutig seinen Lieblingsausruf darstellt.
Auf der rechten Seite sehen wir Schüler in Schuluniform sich schön ordentlich zum allmorgendlichen Appell aufstellen, gegenüber steht ein junger Mann mit ausgestreckter Hand, doch der Busfahrer fährt weiter. Für die Familie, die vorhin aus ihrem Haus gerannt kam, um an unserem Bus-Fahrt-Abenteuer teilzunehmen, hat er gehalten.
Vielleicht ist seine Pause länger als geplant ausgefallen.

Genauso wie dieser Eintrag länger als geplant ausgefallen ist und leicht noch länger ausfallen könnte.

Eine Busfahrt durch Indien zeigt einem Land und Leute,
bietet Bilder aller Art und lässt Zeit Erlebtes zu reflektieren.

Wir lieben Busfahrten.

Anni& Lucia

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Goodbye Anni & Lucia, Hello Anitha & Sandhya

Nach einem Monat in Indien verabschieden sich zwei Deutsche und es melden sich zwei frisch ernannte Inderinnen.

Wir sind nun Anitha und Sandhya,
wir sind...
von internationalem Besuch wegen unserer Saris bestaunt,
von Indern für unsere Fähigkeit mit den Fingern zu essen gelobt,
von der nicht Englisch sprechenden Nachbarsfamilie wegen Kannada Kenntnissen bewundert,
von Mitarbeitern als eigenständige, ihren „Abwasch-selber-machende“ und „Maithri-allein-verlassende Personen“ akzeptiert …
wir sind... ANGEKOMMEN!!!


Sandhya, Pushpa(aka) & Anitha

Unser Indian Alltag ist ein Arbeits- und Feier- Alltag, in den sich Routineempfinden langsam einschleicht, aber die Besonderheit sich nicht vertreiben lässt.

Besonders war für uns der Besuch eines internationalen Teams mit Mitgliedern aus Afrika, den Philippinen und Deutschland mit der Absicht, einen Einblick in die Arbeitsmethoden von „Maithri Trust“ zu erlangen, und daraus für eigene Projekte zu lernen.
Dieser Besuch brachte dem Staff viel Arbeit, Aufregung, aber schließlich auch großes Lob ein. Das Feedback der Besucher war sehr rührend und als Mr Alva auch uns für unsere großartige Mitarbeit dankte, wurden wir, ganz auf indische Art, auch etwas sentimental.
Als Dankeschön für die Mitarbeiter organisierte der Direktor am 2.10., Gandhis Geburtstag und ein weiterer Feiertag, ein gemeinsames Mittagessen inklusive weiterer Dankeswünsche.
Maithri Staff & Internationales Team
Auch wir haben hier oft Gelegenheit zu danken:
Für die Einladung zur Einweihungsfeier einer Zahnarztpraxis, wo wir Süßigkeiten aßen und aufgefordert wurden als Fotomodelle vor Zahnarztgeräten zu posieren,
für den großartigen Nachmittag im gigantischen Haus des Direktors, der dank des umwerfenden Essens und der Aussage Mrs Alvas: „If you eat a lot I am happy, if you don't eat a lot I am sad“ unsere Magen bis zum geht nicht mehr füllte.
Wir können danken für die Shopping-Tour mit Preemal und Vandana, unseren „Coconutgang“- Freundinnen, den gemeinsamen Besuch eines unglaublichen Tempels und das anschließende Mittagsessen bei Vandanas Familie.
Apharna, Vandana & Preemal
Wir können danken für die Teilnahme an den Dhasara Feierlichkeiten!


Mehrere Legenden liegen dem Dhasara Fest zugrunde. In jeder geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse und den Sieg des Guten am 10. Tag des Kampfes dank besonderer Werkzeuge oder Gebete. Die ersten 8 Tage wird hier in der Region vor allem der kommende Sieg der Göttin Durga in Form von Gebeten und „Tiger-Dance“ gefeiert. Hierfür verkleiden sich junge Männer mit Tiger-Kostümen und Frauenkleidern(!), ziehen von Haus zu Haus, singen, trommeln, tanzen und bitten um ein paar Rupee. Am 9. Tag (ayudhu pooja) werden dann Geräte, die einem die Arbeit erleichtern, „gereinigt“, mit Blumen geschmückt, Räucherstäbchen beräuchert, roter Farbe betupft und Gebeten umsäuselt.

Auch unsere Schränke und Kameras kamen nicht unberührt davon und ohne darauf vorbereitet zu sein, hatten wir plötzlich eine Horde Inder mit jeglichen Utensilien in unserem Zimmer. Richtig aufregend wurde es, als anschließend Kokosnüsse, die hier wegen des großen Nutzens als heilig gelten, vor Autos zerschlagen wurden und man mit Autoreifen über Limonen fuhr, diese zerquetschte und somit das Böse von seinem Gefährt auch für die Zukunft vertrieb.
Anschließend wurde auch der Hunger vertrieben und zwar durch verschiedene, sehr bunte, sehr süße, speziell für Poojas (solche Zeremonien) zubereitete Leckereien.
Die Fuenf Maenner bei Maithri Trust
All diese Feierlichkeiten faszinieren uns und verdeutlichen uns die Andersartigkeit der indischen Kultur. Andersartigkeit erleben wir täglich. Sie interessiert, schockiert, inspiriert, verzaubert, sie sorgt für Lachkrämpfe und Peinlichkeiten, sie trennt und verbindet durch das Interesse zu verstehen.
Vor dem Tempel -> entdeckt Ihr Anni?

Kudroli Tempel in Mangalore


So wird liebevoll und mit viel Humor von den Indern darüber hinweg gesehen, dass wir uns mit der linken, der unreinen Hand, die die Inder als Klopapier-Ersatz verwenden, im Tempel Farbe auf die Stirn auftragen („God will forgive you“), dass wir ohne Hemmung und anschließende Entschuldigungs-Bewegungen anderer Leute Füße berühren, dass wir mit Sandalen im Büro des Chefs erscheinen, obwohl Schuhe eigentlich immer vor der Tür gelassen werden (sogar in manchen Läden), oder dass wir den Namen einer Mitarbeiterin so aussprechen, dass er „Müll“ bedeutet.
Anni & Preemal


Auch wir beginnen zu verstehen, dass viele an die Aussagen von Astrologen glauben, sich wegen einem solchen sogar mit dem Gott Krishna verheiraten lassen(!!!), dass in einem Taschenkalender steht, um welche Uhrzeit man welche Tätigkeit vermeiden sollte und was geschieht, wenn einem ein Salamander auf Kopf, Bein oder Arm fällt (nämlich, dass Ereignisse wie Geldsegen, Unglück oder Liebe eintreten).
Wir lassen uns von Preemal Fotos ihrer potenziellen Ehepartner zeigen, die sie durch einen „marriage broker“ vermittelt bekommt, und versuchen ihre Gelassenheit im Bezug auf die feststehende Hochzeit im Mai ohne feststehenden Partner zu verstehen.
Wir sehen, wie man zu 15. in einem kleinen Haus wohnen und uns trotzdem voller Stolz, Freude und gutem Essen empfangen kann.
Lucia mit dem Vittla-Team

Wir sehen viel, nehmen viel, doch wir denken, hoffen, auch viel geben zu können.

Mit unserem Englischunterricht sind wir sehr zufrieden und sehen schon ganz stolz erste Fortschritte. Die Themen „Myself“, „My family“ und „My daily life“ haben wir mit unseren 4 Gruppen bereits durchgenommen. Unser Ziel ist es, die eingeschüchterten Mädchen zum Sprechen anzuregen und das gelingt uns durch die neue Sitzposition im Kreis, viele Fragen-Antwort-Übungen, Minireferate, Spiele und das Erlernen des „If-You're Happy-Songs“ :)
Ein Netz aus Fragen


Diesen haben wir auch mit der Kindergruppe, die Samstags zum Spielen und Lernen hierher kommt „performt“. Die Kinder sind zwischen 5 und 11 Jahren alt, schüchtern, wenn es ums Englisch-Sprechen geht, dagegen beim Toben ausgelassen und fordernd. Mit Rufen wie „Madame“, „Auntie“, „Akka“(=Schwester) oder schlichtweg „Teacher“ versuchten sie unsere Aufmerksamkeit (und die unserer Kamera) auf sich zu ziehen. Am Ende unseres Spiel(-Lern)-Nachmittags fragten alle ganz aufgeregt unsere Mentorin, ob sie in Zukunft eine halbe Stunde länger kommen können und wir gaben k.o. unser o.k.
k.o. sind wir manchmal von all dem Neuen, Andersartigem, dem Wetter, dann gibt es westliche „Gammel-Tage“ mit Film im Bett Anschauen und an zu Hause Denken, doch dann kommen wieder Momente, in denen wir, wie die Inder so oft, strahlend übers ganze Gesicht durch Baratha (Indien) spazieren- eben wie echte Inderinnen!

traumhafter Sonnenuntergang


Anitha & Sandhya